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Habt ihr aber viel erlebt heute! – Ruhetag in Vukovar

Dass wir einen Ruhetag in Vukovar einlegen, hat weniger mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt und auch nichts mit den blauen Gestaden der Donau zu tun, sondern mit dem schlechten Wetter und unseren Wetterapps. Das, was vor ein paar Tagen das Leben in Ludwigsburg ungemütlich machte, ist jetzt hier angekommen: Es ist nass, sehr nass und kalt. Weil wir ein Appartement in Vukovar haben, haben wir beschlossen, heute einen Ruhetag einzulegen.


Es ist nicht so, dass Vukovar keine Sehenswürdigkeiten hätte, aber die sind nicht unbedingt schön zu nennen: Hier fing 1991 der Kroatienkrieg an, in drei Monaten wurde die Stadt Vukovar von 36000 Soldaten der Jugoslawischen Volksarmee und serbischen Milizen angegriffen und gegen den Widerstand von 2000 Verteidigern eingenommen. In Wikipedia findet man die Artikel „Kroatienkrieg“, „Schlacht um Vukovar“, „Massaker von Vukovar – alles nicht erbaulich und zeitlich verdamt nahe zu heute. Man sieht noch Spuren, aber am zerschossenen Wasserturm, der eigentlich als Mahnmal erhalten bleiben sollte, wird gerade gearbeitet, und das lokale Museum wurde aufwändig renoviert und mit beeindruckender Museumsdidaktik ausgestattet. Reiner und Werner haben es besucht, während Jürgen faulenzte.


Natürlich war der Saal über den Krieg im 3. Stock überwältigend, so ist er konzipiert, aber es gab auch anderes: Kelten, Türken, Österreicher… 

Wir sahen Vorgeschichtliches und aktuelle Bauerntrachten, einen diplomierten Filosofen und Textilindustrie. Für unsere weiblichen Besucher haben wir Sissi fotografiert, die Romy Schneider nur wenig ähnlich sieht, dafür aber – und das kann ich mir als gebürtiger Zweibrücker nicht verkneifen zu sagen - der Linie  Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld des bayrischen Königshauses entstammt. 


Passend zur Schuhindustrie von Zweibrücken und Kornwestheim gab es hier die Bata-Werke, die verdammt an Salamander erinnern und die auch Fahrradreifen herstellten. Wir versuchen die abgebildete Fahrradfahrerin zur Mitreise mit den Geriatrikern zu überreden. 

Jürgen war nach unserem Bericht so beeindruckt, dass ihm obiges Zitat entfuhr.


Da wir im kleinen Europa viele Länder wechseln, haben wir auch immer andere Geldscheine. Reiner hat heute unsere Devisen gewechselt. Für bulgarische Lew oder rumänische Lei hat er nix bekommen, aber für serbische Dinar schon. Von dem Geld haben wir eingekauft und werden heute Abend was Bodenständiges kochen: Spaghetti Bolognese, damit wir Kraft zum Weiterfahren bekommen. Überraschenderweise wird dazu Wein und Bier gereicht.


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Kommentare: 5
  • #1

    helge (Dienstag, 14 Mai 2019 19:09)

    ja die küche muss unbedingt genutzt werden...die glänzt viel zu sehr...haut rein, jungs...morgen wird bestimmt anstrengend...da müsst ihr euch ordentlich ernähren...mal ohne balkanesische fleischberge und fette kartoffelstäbchen...in diesem sinne...ahoi!

  • #2

    Werner (Dienstag, 14 Mai 2019 21:26)

    Es hat geschmeckt, obwohl wir außer Pfeffer und Salz keine Gewürze hatten, und die auch nur, weil Reiner losgeschickt wurde.

  • #3

    Peter (Dienstag, 14 Mai 2019 21:55)

    Hallo Jungs, ich bin beeindruckt. Ihr seid tapfer unterwegs. Und aufrecht. Im Liegen kann das ja jeder! Ihr schreibt unter anderen spektakulären Ereignissen, dass ihr noch keine Panne hattet. Hoffentlich bleibt das auch so. Drücke euch die Daumen. Ich komme gerade aus der Garage wo ich meinem Hinterrad vom Pedelec einen neuen Schlauch spendiert habe. Schon wieder ein Plattfuss, zum Glück nur unten. War eine Dorne oder Stachel eingefahren, hat gestern gerade noch so heimgereicht. Sollte doch mal darüber nachdenken Geld gegen Luftpumpe zu tauschen. Wünsche weiterhin eine gute Reise und passendes Wetter,

  • #4

    Werner (Dienstag, 14 Mai 2019 22:33)

    Ich fahre Schwalbe Marathon unplattbar

  • #5

    W (Dienstag, 14 Mai 2019 22:35)

    Aber nur hinten