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Von Navi Satt gegessen nach Vukovar, war schön

Essen, noch in Serbien
Essen, noch in Serbien

Das Leben eines Geriatriker ist langweilig bis öde. Aufstehen, Frühstück (mal gut mal schlecht), Fahrradfahren, Fahrradfahren, Fahrradfahren, Duschen, Essen, Trinken und Schlafen/Schnarchen. Und am nächsten Tag dasselbe.

Immer die gleiche Nasen, Tag für Rad.

Ja ja, es wâre schon langweilig wenn nicht. Wenn nicht, die mit Emotion und Vehemenz geführte Auseinandersetzung über Regenwahrscheinlichkeiten, gefühlten Winden und deren Speed, Windrichtungen im Verhältnis zur eigenen Direktion, das Lamentieren bereits am Frühstückstisch über adäquate, zur Wetterapp passende Ausrüstung wäre, das macht dann doch froh und heiter.

Die Umsetzung in die Praxis:

Zwei Männer fahren bei Trockenheit 83 km in Regenbekleidung, gesichert in Vaude bis Decathlon. Sie sind ganz sicher und überzeugt das Richtige zu tragen, obwohl die Bekleidung, die eine Wassersäule von mehren Metern ab kann und noch dabei atmet, von keinem Regentropfen getroffen wird. Ja ja, es hat 3 Minuten genieselt. Der Autor ist sprachlos ob der Apphörigkeit der alternden FahrradAppies und das ist das Gegenteil von Langweile. Insbesondere da er zu wissen glaubt von solchen Absonderlichkeiten weit weg zu sein.

Das Abendessen, oft geschwängert durch Balkanfolk, macht die Geriatriker zu Gourmets. Selbst Reiner findet, daß gemischte Fleischteller (Schwein an Schwein am Spieß) was Literarisches haben. Man müsste, so Reiner, mal weniger Fleisch essen. Enorm selbstkritisch, oder? Alles andere wie langweilig. Gel.

Und so ist ein Tag mit Werner und Reiner ein Heidenspaß - genau - weil diese Jungs tolle Typen sind.  


Heute, das nächste Land, die nächste Währung, Wechsel von Dinar zu Kuna.


Vukovar/Kroatien. Der Kosovo-Krieg, ein Zentrum der Abartigkeiten, war vor über 20ig Jahren hier in unserm Tagesziel.

Wenn man in solchen Orte ist, bekommt das Vergangene plötzlich viel mehr Bedeutung. Wir sind beeindruckt wie Nah das anscheinend lang Vergangene plötzlich ist 


Heute 84km tapfer geradelt. Das Team rollt,  Ungarn, Ö und D Ihr fehlt uns noch in unserer Sammlung.

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Kommentare: 9
  • #1

    Susanne (Montag, 13 Mai 2019 23:09)

    Ich werde von Reiner auch telefonisch haarklein über eure Wind- und Wetterverhältnisse unterrichtet. Aber das ist ja auch wichtig unterwegs per Fahrrad. Anders als trocken zuhause auf der Couch. Hier erhebt sich bei Wind nur die Frage ob die Markise stand hält.

  • #2

    helge (Montag, 13 Mai 2019 23:58)

    hoffe, ihr haltet stand...gegen was auch immer...

  • #3

    Norwin (Dienstag, 14 Mai 2019 09:23)

    Ihr seid ja mit einem ambitionierten Tagespensum unterwegs, Respekt! Und landschaftlich sieht es sehr cool aus, bin auf jeden Fall neidisch! Viel Spaß und gutes Wetter auf den restlichen Etappen!

  • #4

    Franz Ferdinand (Dienstag, 14 Mai 2019 14:54)

    Lauter serbische Schweinehirten und walachische Bauern allerorten

  • #5

    kl. Rolf (Dienstag, 14 Mai 2019 15:47)

    Alle Achtung vor dem Geriatric-Team. !!!! Ihr meistert mit Bravour wirklich alle Unannehmlichkeiten, die die Natur so hergibt.
    Ein Team, das zusammen hält und Spaß miteinander hat und auch noch täglich tolle Reiseberichte liefert.
    Jungs, weiter so...und weiterhin viel Glück und Spaß miteinander ....
    Viele Grüße aus Ligurien Riviera

  • #6

    Gisela (Dienstag, 14 Mai 2019 15:58)

    also ich gebe ehrlich zu, ich bin schon ganz schön neidisch auf euere Ausdauer und Durchhaltevermögen!!!!
    Ich würde nicht mal die Hälfte der Strecke mit meinem E-Bike schaffen.
    Und dann auch noch Spaß und Freude am Leben haben.

  • #7

    Jürgen (Dienstag, 14 Mai 2019 16:29)

    Danke kleiner Rolfi. Man könnte doch einfach Rolfi aus Heslach sagen. Übrigens haben wir eBike Radlerinnen getroffen. Die kamen von Belgrad und wollten an die Donaumündung. Nur Mut Rolfi und Gise.

  • #8

    Sandra (Dienstag, 14 Mai 2019 20:37)

    83 km an einem Tag? Respekt! Jürgen, hast du die Schaumathek auch im Gepäck? Viele Grüße aus dem Norden

  • #9

    Jürgen (Dienstag, 14 Mai 2019 21:28)

    Ja, wir sind max 110 km gefahren. Wow. Wenn man die vielen kg Gepäck bedenkt, ganz gut für alte Säcke. Ich habe Schauma Shampoo (Schwäbisch Schampo) in einen kleinen Flacon umgefüllt und in Belgrad im Bad stehen lassen. Seitdem leidet mein feines Haar Not. Hab ich noch keinem erzählt, nur dir Lieblingsnichte.