Heute haben wir Spanien verlassen und sind über die niedrigen Ausläufer der Pyrenäen nach Frankreich gefahren. Den Grenzübertritt haben wir kaum gemerkt, auch in Frankreich sind die Straßenschilder zweisprachig mit baskisch und französisch. Nur die Preise in den Bars sind höher!
Frankreich zeigte sich zunächst nebelig, aber auch romantisch schön! An der Steilküste kann man sehen, warum die Pyrenäen ein Faltgebirge sind.
Ich habe die Jungs gefragt, was denn anders in Frankreich ist: „Keine Seitenstreifen“ – „Die Straßen sind schlechter“ – „Die Autos fahren enger an den Radlern vorbei!“ Und das stimmt: Die französischen Autofahren sind vergleichsweise zu den spanischen rücksichtsloser. Aber wir waren auch von spanischen Straßen und Fahrradwegen verwöhnt. Auf den ersten Kilometern haben wir auch gemerkt, dass der Verkehr in Frankreich viel stärker ist.
Dann wollte uns Reiner auf einen Fahrradweg lotsen, den Komoot vorgeschlagen hat. Jürgen hatte aber im Internet schon den Fahrradfernweg ‚Velodicee‘ entdeckt , der die ganze Atlantikküste hochführt, und Werner ein passendes Schild. Reiner lehnte – zu Recht – jede Verantwortung ab, wenn wir nicht seiner Navigation nachfahren.
Der Name Velodicee erinnert an Theodizee, also die Frage, warum ein allmächtiger und guter Gott so viel Leid auf der Welt zulassen kann. Velodicee konnte auch viel Leid erzeugen: Der Fahrradweg endete nach einigen Kilometern in einer Sandpiste, die von umgestürzten Bäumen blockiert war. Wir mussten die Räder schieben und haben uns gefragt, wieso wir an Reiner zweifeln konnten.
Aber wir sind jetzt doch in Capbreton angekommen. Typisch Frankreich: Um 20 h waren alle Kneipen außer zwei Pizzalokalen zu! Also kein Steak, kein Fassbier, kein Menu. Es kann nur besser werden!
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Helge (Dienstag, 08 Mai 2018 22:37)
Tja...la france ist eben nich nur paris...der rest is tiiiefste provinz...tip: immer eine flasche rotwein mitführen...
Jürgen (Dienstag, 08 Mai 2018 22:40)
Haben wir gemacht: Vino TINTO!
Henning (Dienstag, 08 Mai 2018 22:59)
Mon dieu, la France. Bonne arrivée sur les routes misérables!
Frieder (Dienstag, 08 Mai 2018 23:20)
Hier noch ein Warnhinweis und zugleich ein sprachlicher Einstieg zu technischen Utensilien, die in Marokko von Bedeutung waren (wo versteckt sich hier der verklemmte Lüstling en francais ?):
Ni les geriatrics, ni leurs velos doivent être branchés ensemble (par
dominos ): le risque de chute des vieillards est bien réel
Ansonsten zieht Berlin den Hut vor den mutigen Radlern, oder chapeau, wie der Spanier sagt.
Jürgen (Mittwoch, 09 Mai 2018 08:01)
Hier scheinen sich doch ein paar Frankreich Fans im Blog rumzuteiben.
Danke!
Christo (Mittwoch, 09 Mai 2018 09:21)
Velodicee kommt halt doch eher von Odyssee
Helge (Mittwoch, 09 Mai 2018 10:59)
Haha...christo...soo viele worte! Aber lustig! Hoffe nicht, dass die jungs jahre brauchen, um zurückzukommen...
Susanne (Mittwoch, 09 Mai 2018 19:05)
Bei uns in der Familie wagt keiner, nicht mal meine wegemäßig fast unfehlbare Schwester, an Reiner's Routen-Navigation-Orientierung Zweifel zu erheben oder gar dagegen zu handeln/wandern. Ich hätte euch warnen können aber mich fragt ja keiner!!!
Jürgen (Mittwoch, 09 Mai 2018 19:18)
@Berlin: Ich danke Berlin für den Diener vor uns. Kann man eroieren ob die Kabinettsmitglieder mit gemacht haben?
Und: Kann das Geriatric-Team irgendwie den Blauen aus Degerloch helfen, sei es nur durch einen Ruf "allez le bleu". Für Unkundige "Auf die Blaue", womit die 4. Liga Mannschaft der Stuttgarter Kickers aufgefordert wird besser zu kicken.
Werner (Mittwoch, 09 Mai 2018 23:02)
@ Frieder:
1.Statt einer Lüsterklemme hat uns ein genialer und (aus deutscher Sicht) sportbilliger Fahrradmechaniker eine Kabelklemme eingebaut
2. Auch wenn die "equipo de ancianos' nun die 'bande des viellards' geworden, vermeiden wir den Massensturz,
also 'chute collective'. In unserem Alter muss man auf die Oberschenkelhälse achten!
Helge (Mittwoch, 09 Mai 2018 23:24)
Haha...welche hälse? Lach!