· 

Der Donauradweg ist langweilig, sagt Jürgen Von Vardim nach Nikopol

Dabei ist der Donauradweg auf der bulgarischen Seite nicht so wie erwartet. Die Donau ist ausgesprochen schamhaft und zeigt sich höchstens ein oder zwei mal am Tag. Fahrradwanderer sieht man überhaupt keine – immerhin sind gestern zwei Rennradler an uns vorbei gefahren. Fahrradwege gibt es selten und nur in Städten.

Immerhin haben wir heute die Donau an ihrer südlichsten Stelle gesehen, wo 1877 im russisch-osmanischen Krieg die Russen über die Donau setzten. Im folgenden Berliner Kongress entstand das autonome Fürstentum Bulgarien, und die Bulgaren sind heute noch stolz darauf.

Aber weil der Donauradweg langweilig ist, musste Reiner umplanen, und wir sind eine nicht langweilige Strecke gefahren: Am Ende sieht man zwei Bergspitzen, die der Donauradweg einfach umfahren hätte. Wir sind aber hoch auf einem – wie Reiner sagt - single trail, aber es gab gar keine Spuren, nur eine ehemalige Schlammpiste, in die Traktoren tiefe Rinnen gegraben hatten und die die Trockenheit in brüchigen Sand verwandelte. Auf dieser unbefahrbaren Piste mussten wir zweimal 250 Höhenmeter hochfahren oder teilweise schieben. Ich habe Jürgen gefragt, ob das nun langweilig sei. Nein, sagte er, diese Strecken hätte ihn an die Grenzen seiner Fähigkeiten gebracht. Mich dummerweise weit darüber hinaus. 

Wir waren teilweise so langsam, dass sich ein Frosch auf Reiners Fahrrad setzte. 

In dem Kaff, in dem wir ankamen, hatten wir ein Hotel vorgebucht über „booking.com“, aber das Hotel gab es gar nicht. Es solle viele Kilometer außerhalb sein, sagten die Einheimischen, aber wo wusste keiner. Deshalb haben wir  eine andere Bleibe gesucht. Das andere Hotel konnte man nicht kostenfrei stornieren, und die Stornierungsgebühren liegen nur drei Euro unter dem Hotelpreis. Wir freuen uns trotzdem auf unser neues Hotel "Gold", wo wir wieder barrierefreie Klodusche haben und Klamotten waschen können.

Abends sieht man Reiner bei der neuen Planung, wie er sagt: „Ganz euphorisch“


Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Viktoria (Donnerstag, 02 Mai 2019 22:14)

    So ein netter blinder Passagier! � Allein deswegen war doch die Strecke nicht mehr langweilig!
    Haltet noch gut durch. Der Blog ist wieder mal ganz wunderbar!

  • #2

    helge (Freitag, 03 Mai 2019 00:06)

    habt ihr den frosch als blinden passagier mitgenommen??...is doch alles ganz zauberhaft!!!...vor allem aus der distanz...

  • #3

    Susanne (Freitag, 03 Mai 2019 00:39)

    Gott sei dank hat es eine ganze Weile nicht geregnet. Sonst wäre die Piste wirklich unpassierbar gewesen. Es hat doch alles irgendwo seine Grenzen. Wirklich bewundernswert was ihr da macht. Ich hab schon nach 8,8km bei unserer 1. Mai Wanderung Fuß-Aua gehabt und war froh ins Auto steigen zu können. Haltet durch!!!

  • #4

    Biggie (Freitag, 03 Mai 2019 07:51)

    Dann doch lieber die "langweilige" Donaustrecke. Ihr müsst euch ja nicht immer das Schlimmste geben. Nur keinen falschen Ehrgeiz aufkommen lassen! Aber trotz euren Strapazen wieder spannende Bericht erstattung und tolle Bilder. Wünsche euch Mega-Radlern gute Fahrt und viel Glück.

  • #5

    Elli (Freitag, 03 Mai 2019 15:55)

    Hat jemand versucht den Frosch zu küssen? Vielleicht war es eine unglückliche Froschdame, die auf ihre Erlösung gewartet hat?

    Beim Anblick eures spektakulären Höhenprofils bin ich ganz blass geworden.
    SUPER! WEITER SO! �

  • #6

    Jürgen (Freitag, 03 Mai 2019 21:52)

    Erstaunlich. Wie man sich fühlt ob all dem Lob und der Preisung.