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Der verflixte dritte Tag: Von Rasgrad nach Ruce an die Donau

Dem dritten Tag sagt man ja nach, dass alles schlechter wird. Bei uns wurde vieles wird besser:  Werners Armlinge haben sich gefunden, Reiner hat seine Bremse repariert und Jürgen hatte sowas von Kraft. Der Schnitt war jetzt 19,6 km/h auf 73 km – allerdings ging es auch hauptsächlich nach unten: 354 m hoch und 566 m runter. Dafür sind wir an der Donau angekommen, fünf Minuten bevor ein riesiges Gewitter losging. Nur die Socken bleiben verloren.

In Bulgarien gibt es 7 Millionen Einwohner auf 111000 qkm, also ziemlich wenige, und das werden auch noch immer weniger, Bevölkerungsschwund minus 0,6% pro Jahr. 

Manche gehen ins Ausland. Wir haben einen bulgarischen Mann getroffen, der mit seiner Familie in Wien lebt und dort ein Haus gekauft hat – der macht nur noch Heimurlaub hier. Die Dörfer sind teilweise noch vom Sozialismus geprägt: riesige Felder, die zur Zeit alle Raps tragen, weil es vermutlich dafür EU-Subventionen gibt, kleine Landarbeiterhäuser und manchmal alte Maschinenstationen. Vieles ist verfallen, und in manchen Dörfern fallen viele Roma auf, denen es so elend geht, dass sie nie auf unser fröhliches „dobre den“ reagieren. Vor allem sehen wir alte Frauen und alte Männer, manche sind freundlich. 

Manchmal waren die Straßen gut, aber oft gibt es solche Schlaglöcher, dass man nicht Windschatten fahren kann. Und Cafés gibt es auf dem Land nicht. Man sucht einen Lebensmittelladen und setzt sich davor. Man bekommt Wurst, Käse und Kaffee. Dafür sind die Mülleimer originell!

Lange dachten wir, wir fahren nach „Pyce“, und wenn wir das Einheimischen sagten, wussten die, wohin wir wollen. Dabei spricht man das „Ruce“ oder "Russe" aus, wie das kyrillische Alphabet geht. Ruce ist eine richtig große Stadt an der Donau – auf der anderen Seite ist Rumänien und hier leben die Leute. Abends beim Essen singen welche und spielen Geige – so kann man es sich gehen lassen. 

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Kommentare: 3
  • #1

    helge (Mittwoch, 01 Mai 2019 09:45)

    ja das ist idylle pur...versteh die bulgaren, die da weggehen...is aber alles europa...kaum zu glauben...und jetzt ein stück donau??? ohne schlaglöcher und gefressene socken? bald gibts den ersten kaffee...ahoi!

  • #2

    Werner (Mittwoch, 01 Mai 2019 11:37)

    Von der. Donau sehen wir auf dem Donauradweg nichts. Und die junge Verkäuferin kann weder Englisch noch Deutsch

  • #3

    helge (Mittwoch, 01 Mai 2019 13:32)

    ja dann halt handzeichen...ich weiss, dass ich gesagt ha, die könnten alle englisch...dann müsst ihr halt ein bisschen tanzen und grimassen ziehn...das schafft ihr schon!!!