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Sinn und Unsinn von Speichenreparaturen

Frankreich ist schon ein merkwürdiges Land, und das finden auch viele Franzosen. Als mir gestern die Speiche gebrochen war, war ich beim Pfingst-Radrennen die Sensation. Gut, der Wettkampf war schon vorbei und der Sieger geehrt, aber ich als hilfloser alter Mann stahl sogar dem Olympiasieger, er als Ehrenteilnehmer dabei war, die Show. Und einer der Rennfahrer, der das Rad provisorisch zentriert hat, sagt, dass an Pfingsten vor Dienstag sicher nichts geöffnet habe. „Die Franzosen arbeiten nicht an Festtagen“, sagte er. Dabei war er selber Angestellter von Decathlon und repräsentierte am Pfingstsonntag die Firma bei Rennen. Heute wollte er wieder bei Rennen in Le Ferrières en Gatinay sein. „Decathlon in Montargis  hat geöffnet“, sagte der Hotelmanager. „Es ist verrückt mit den Franzosen, man weiß nie, wann sie arbeiten!“

Decathlon hatte tatsächlich geöffnet, aber keinen Mechaniker, der das Rad reparieren konnte: Ihr Mechaniker war beim Fahrradrennen in Ferrières. Aber der Intersport daneben hatte jemanden, der sich gleich an die Arbeit machte, bis ihm die kritischen Blicke der Geriater zu viel wurden und er sagte, wir sollten lieber draußen warten. Nach 20 Minuten war das Problem gelöst: Die gewechselten Speichen haben silberne Muttern.

Wir haben die Etappe umgeplant, und das machte Sinn! Statt nach Troyes sind wir nur nach Sens gefahren. Es wurde trotzdem eine 78 km-Etappe. Sens auf französisch heißt Sinn, aber auch Richtung, und es kann Vernunft bedeuten. Es war vernünftig, dass wir die Richtung auf diese kleine Stadt in Burgund eingeschlagen  haben. So können wir die Stadt mit allen Sinnen wahrnehmen Reiner und Jürgen schärften ihre Sinne beim Tischtennisspiel. 


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Kommentare: 11
  • #1

    Susanne (Montag, 21 Mai 2018 20:22)

    Mittagessen sieht gut aus. Die Oßweiler Mergues mag Reiner nicht!! Vergesst aber nicht auch mal Salat zu essen. Wirkt gegen Berryberry!

  • #2

    Biggie (Montag, 21 Mai 2018 20:40)

    Ja ihr Helden was soll ich noch sagen? Seit Udo`s Kommentar hat es mir die Sprache verschlagen, deshalb schließe ich mich Udo`s Kommentar kritiklos an.
    Auch ich verneige mich, nein.....ich vergöttere euch für eure Großtaten.
    Musste erst mal googeln was Adoration überhaupt heißt. Dieses Wort kennt nicht mal das Rechtschreibprogramm.
    In diesem Sinne: GO, GO,GO.......es wird Zeit, dass ihr nach Hause kommt .Ist jedenfalls meine Meinung!

  • #3

    Helge (Montag, 21 Mai 2018 21:44)

    Ich finde, das mit der vergötterung sollten wir nicht übertreiben...super, dass ihr immer menschen findet , die geriatrische räder reparieren und den glauben an die helfende menschheit aufrecht erhalten...egal welche nationalität! Hoch die internationale solidarität!! Aber immer..und auch immer öfter...

  • #4

    Jürgen (Montag, 21 Mai 2018 22:01)

    @Susanne: Heute hatten wir Gurke und Tomate zu Mittag, Reiner kommmt voll leistungsfähig zurück
    @Biggie; Ohne deine Kommentare sind wir nichts, bitte mach weiter!!

  • #5

    Biggie (Montag, 21 Mai 2018 22:45)

    Für andere Anwendungen, siehe Anbetung (Disambiguierung) .





    Anbetung 1913, von William Strang
    Anbetung ( lateinisch ) ist Respekt, Ehrfurcht, starke Bewunderung oder Hingabe in einer bestimmten Person, Ort oder Sache. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen adōrātiō , was bedeutet "jemanden oder etwas zu huldigen oder anzubeten
    Wie auch immer, hoch die internationale Solidarität.

  • #6

    Peter (Montag, 21 Mai 2018 23:09)

    Mit und ohne Speiche, Entfernung liegt bei 600 km, 27.05. wäre eine Option, aber ihr wollt ja sicher noch einen auf Kultur machen. Oder aber die Penepoles absichtlich auf die Folter spannen. "Jungs", laßt es gemütlich angehen, kein Stress, was kommt danach?

  • #7

    Jürgen (Montag, 21 Mai 2018 23:19)

    Wussete es doch!
    Anbetung hat was mit Biggie (biggieuierung) zu tun. Danke Biggie, ich hab also immer alles richtig gemacht.

  • #8

    Helge (Dienstag, 22 Mai 2018 09:24)

    Haha...kann ich da nur sagen...

  • #9

    Olga (Dienstag, 22 Mai 2018 10:07)

    ... hahaha, ich fühle mit dem Mechaniker! Kann mir bildhaft vorstellen wie diese deutschen Radelrentner ihm mit Argusaugen bei der Arbeit „überwachen“!
    Allez les Geriatrics!!

  • #10

    Helge (Dienstag, 22 Mai 2018 17:23)

    Grad hab ich udos beitrag erst gelesen...ich kann nur sagen...lachlach und haha...was wsr da noch mit den drängenden freiern? Und der sagenhaften adoration????

  • #11

    Henning (Dienstag, 22 Mai 2018 22:22)

    Speichen wechseln in Sens schärft die Sinne: Sens and sensibility oder sensualité. Letzteres einige Kilometer später? Les garçins adorables, alles-y! An die Elle (hier nicht französisch gemeint) und an die Speiche et bon voyage! Ab jetzt weht der Wind nur noch von achtern.