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Regen. Regen! Regen!!! Noch mehr Regen…

Vorgestern hat es nur kurz geregnet und die Jungs haben ihre Wetterapps in den Vorhersagen für Freitag verglichen. Jürgen bot 9 Stunden Sonne, und bei Reiner hieß es, dass ab 9:00h die Sonne meistens scheine. Jürgen spottete noch, dass Reiner für seine App Geld gezahlt habe. Dann sollte die vorhersagen freundlicher sein. Man sieht, dass die Jungs immer mit ihren Handys beschäftigt sind und auch in der Kneipe nicht miteinander reden. Übrigens hatten beide Recht. 

Gestern allerdings warnte Reiner, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit  regnen würde, und zwar mindestens 5 Millimeter. Jürgens App sagte 5 Liter voraus, was auf den Quadratmeter auch wieder 5 Millimeter macht. Egal, was sie sagten, es kam schlimmer. Das aber erst, nachdem wir in Ruhe gefrühstückt und die Fahrräder beladen hatten. Regenklamotten an: Regenjacke, Regenhose, Helmschutz und Gamaschen, um die Füße trocken zu halten. Reiner wollte die Regenhose zunächst nicht anziehen, und Jürgen hat aus Gewichtsersparnisgründen gar keine dabei. Aus dem bisschen Regen wurde richtig viel Regen, Reiner zog seine Regenhose an, und wie immer hatten alle drei Jungs einen Tropfen an der Nase: Bei Werner meist Schweiß, bei Jürgen Rotz und bei Reiner Regen. Jetzt aber bei allen Regenwasser! Kurz vor 11:00 h sind wir losgefahren und hatten nach zweieinhalb Stunden genug. Denn das war die Zeit, wo alles Wasser niederkam. 

Dabei fuhren wir durch eine ganz spannende Gegend. Nördlich von Royan und vor Rochelle liegt eine großes Sumpfgebiet, das die Reiseführer Idyll und Irrgarten bezeichnen, Otter und Tausenden von Schwänen, Reihern und Kranichen, es gab Kreisverkehre mit Statuen von überdimensionalen Austernöffnern und einige vielleicht ganz malerische Dörfer. Aber es regnete, und deshalb blieb keine Zeit, Bilder zu machen. Bei diesem Wetter ist die Vogelidylle auch keine Vögelidylle.

Erst versagte Werner Regenjacke – übrigens wie die Ausrüstung von Reiner von Vaude, aber schon etwas älter -, erst an den Armen, dann am Rücken und dann überall. Bei allen Geriatiricern gaben die Gamaschen den Dienst auf. Zu den nassen Beinen von Jürgen kamen auch noch nasse Füße. 


Die Straße ging teilweise an einer Route National entlang, mit viel Verkehr, mal zweispurig, dann vierspurig ohne Randstreifen, dann eine steile Brücke mit einem 50 cm breiten Fahrradweg am Rande. Rüpelhafte Franzosen versuchten uns von der Fahrbahn zu drängen.  

In Rochefort wurde es uns zu viel. Statt geplanter 90 km wurden es nur 40, weil wir nass waren und froren. Man sagt zwar: frieren wie die Schneider, aber wir froren wie alte Fahrradfahrer, und das ist genauso schlimm!


Zum Trost fanden wir ein luxuriöses Hotel, das sich Hotel de France nennt, wo die Wirtsleute unglaublich lieb waren. Erst fuhren sie uns mit dem Auto zum Intersport, und als wir da nix fanden, danach auch noch zum Decathlon, wo Werner eine Regenjacke und Jürgen eine Regenhose gekauft haben. Ein Hoch auf freundliche Franzosen!!



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Kommentare: 9
  • #1

    Helge (Sonntag, 13 Mai 2018 07:59)

    Ihr armen tröpfe...im wahrsten sinne des wortes...kann nur noch bergauf gehen...wettermässig mein ich!

  • #2

    Helge (Sonntag, 13 Mai 2018 08:28)

    Und ein hoch auf die franzosen...hurra!!...zumindest wenn sie grad nich nasse deutsche geriatriker von der strasse abdrängen...

  • #3

    Wolfram (Sonntag, 13 Mai 2018 11:39)

    Ihr tut mir richtig leid�
    Doris und ich drücken euch die Daumen, dass ihr endlich mal richtig schönes Wetter bekommt.��
    Dann macht das Radeln erst richtig Spass.
    Schöne Grüße

  • #4

    Biggie (Sonntag, 13 Mai 2018 12:46)

    Schlimmer geht immer, ihr armen Geriatricer! Aber ab Dienstag soll laut Wetterbericht bei euch die Sonne scheinen.
    Bis dahin sucht ihr euch nochmal ein schnuckeliges Hotel, bei freundlichen Franzosen, holt eure E-Books raus und macht euch einen entspannten Tag.
    Das tut den Muskeln und der Psyche gut.
    Trotz der miserablen Behandlung durch französische Autofahrer und katastrophalen Straßen seid ihr immer noch gut drauf, bewundernswert.
    Lasst euch weiterhin nicht demotivieren, spätestens am Dienstag scheint die Sonne!!

  • #5

    Susanne (Sonntag, 13 Mai 2018 14:40)

    Nass, kalt und dann auch noch an den Straßenrand gedrängt. Oh ihr armen!! Aber die Freundlichkeit eures Hotelwirtes wird euch länger in Erinnerung bleiben als nasse, kalte Füße. Ihr beeindruckt uns immer wieder mit eurem Durchhaltevermögen. Strampelt weiter und glaubt Biggies Wetterprognose.

  • #6

    Peter (Sonntag, 13 Mai 2018 18:48)

    Hallo ihr tapferen Drahteselreiter, hatte kurze Pause wegen Männergrippe, und bewundere euch um so mehr, wie ihr euch durch die Fluten kämpft. Den Kommentar zu Jürgens teilweiser Hautentfernung kann ich mir dennoch nicht verkneifen: Es gab ja schon mal den Tipp von mir ; Erst anhalten, dann absteigen. Aber wie man sieht, es geht auch anders. Was aber auch gleichzeitig beweist, der hält das schon "noch" aus! Es kommen auch wieder trockene Zeiten und ganz sicher auch Asphaltabschnitte die euch den Berg hoch beschleunigen.....

  • #7

    Patrickwe (Sonntag, 13 Mai 2018 21:37)

    La pluie s'arrete un jour ou l'autre en France. Das ist mehrmals bewiesen worden.

  • #8

    Werner (Sonntag, 13 Mai 2018 23:18)

    @ Helge: Haben heute schon wieder sehr nette Franzosen getroffen. Davon gibt's wohl viele
    @ Peter: Gottseidank hat uns die Männergrippe verschont. Ob's an der Schutzimpfung lag?

  • #9

    Heinz (Sonntag, 13 Mai 2018 23:44)

    In la Rochelle war mal ein deutscher U-Boot Stützpunkt.